- so fühlt sich mein Alltag im Moment an.
Ich habe einige Textprojekte im Kopf (nicht nur für dieses Blog), aber der Brotjob strengt mich gerade ziemlich an. Und dann ist da noch die Musik, die gepflegt sein will. Eine familieninterne Geschichte ist zu klären, die mich vielleicht viele Stunden mailen, skypen, telefonieren und vielleicht auch eine Menge Tränen kosten könnte. Jul, mit all der üblichen Freunde-Familie-Sippe-Besuche-Action, rückt näher. Ich habe ein paar Fragezeichen bei meinem ursprünglichen Konzept für das Buchprojekt. Und manchmal will ich nach der Arbeit auch einfach nur aufs Sofa kippen und gar nix machen.
Und dann hab ich ja auch immer wieder Selbstzweifel. Die Momente wo die „ach, ist doch alles gar nicht so schlimm“-Rhetorik irgendwie doch bei mir greift, wo ich keine Argumente finde, warum es so schmerzhaft und anstrengend sein kann, in so einer Schnittmengenposition von „queer und $andere_massgebliche_identitaetskategorie“ zu sein. Die Momente, wo ich es leid bin, jedesmal wieder von von Ask und Embla an neu anzufangen. Die Momente, wo es ein Fluch sein kann, begriffliche Fundamente und einfach-so-geglaubtes in Frage zu stellen. Die Momente, wo ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe oder zum zehnten Mal neu anfange, weil ich nicht mehr weiß, wie ich aus dem ungeordneten Wust von Material einen lesbaren Text machen soll.
Es gibt aber auch schönes. Langsam, ganz langsam wird die Trancearbeit zum Bestandteil meines Alltags (wenn ich damit auch bei weitem nicht so regelmäßig bin, wie ich gerne wäre), und die Musik findet auch wieder mehr Platz.
Ich sage jetzt nicht, daß ich irgendwie Pause mache oder so, denn erfahrungsgemäß strafe ich mich dann Lügen. Aber nur damit Ihr wißt, was los ist.
„wo ich keine Argumente finde, warum es so schmerzhaft und anstrengend sein kann, in so einer Schnittmengenposition von “queer und $andere_massgebliche_identitaetskategorie” zu sein“
Kenn ich gut. Schön ausgedrückt.