Letzten Winter war ich ja ein wenig verdrossen, was queer-positive heidnische Literatur auf deutsch angeht. Und seitdem sitzt ein Floh in meinem Ohr. Im Dezember schrieb ich:
> Eigentlich wollte ich kein Einsteigerbuch schreiben. Aber vielleicht wird genau das gebraucht. ([Quelle](http://riesenheim.net/2012/12/ein-recherche-ueberdruss/))
Jetzt lese ich gerade "queer_feminismus. label & lebensrealität" von Leah Bretz und Nadine Lantzsch, und jede Seite in diesem kleinen Bändchen (sprachlich eine Herausforderung an die Lesegewohnheiten, aber großartiges Gedankenfutter) treibt mich hinter die Tastatur, motiviert mich zum Schreiben. Zunehmend wird die Idee, ein handliches Einsteiger-Büchlein zu schreiben, zu etwas, das ich gern täte. Mein Grundgedanke ist dabei, meine eigene Praxis zu beschreiben.
Ich schriebe jetzt nicht drüber, würde ich nicht hoffen, von Euch, lieben Leser_innen, noch ein paar Anstöße zu bekommen: Welche Fragen hättet Ihr? Stündet Ihr jetzt am Anfang Eurer Beschäftigung mit dem Thema, welche Information würdet Ihr suchen?
Ich würde suchen, oder ich habe am Anfang gesucht: erstmal eine grundlegende Einführung in die Begrifflichkeiten. Man muss sich ja am Anfang doch erstmal mit vielerlei Differenzierung anfreunden, vielen Leuten ist ja nicht einmal die Unterscheidung sex/gender geläufig. So die ganz simplen Dinge. An denen fehlt es doch meist schon. Also die queeren Basics. Die Bandbreite mal aufzeigen.
Das ist glaube ich nötig, damit man dann in einem zweiten Schritt versteht, warum und was an der Heidenszene anders sein könnte/sollte/müsste. Warum bestimmte Sachen da sehr heteronormativ, konsequent binär laufen und kaum anders gedacht werden, außer in den löblichen Loki- Einzelfällen :)
Und dann aber auch würde ich mir wünschen zu hören wie DU das für dich handhabst. Wie sieht denn deine persönliche queere pagan spirituality aus? Was machst du anders? Ganz konkret. Mit was für Göttern identifizierst du dich und warum? Ideen zu Ritualen fand ich in eurem letzten Podcast schon sehr toll zum Beispiel. Da wurde es konkret. Dieser Faden würd mich interessieren.
Tolle Idee <3
Ha, siehste! Das klärt für mich schon eine Sache: Ich will eher ein Einsteigerbuch ins Heidentum schreiben als eine Einführung in queer theory.
Danke!
Aber wenn man halt über queeres Heidentum schreiben will (was ich weit spannender fände, ehrlich gesagt, dann musste halt die Basics irgendwo man anreißen.
Hmja: Im Sinne von einer Positionierung und einer Begriffsbestimmung ist es da vielleicht sinnvoll, auch über queer zu schreiben. Aber für die Zielgruppe – queers und allies – kann ich da wahrscheinlich wesentlich knapper sein als für Leute, die noch keine Peilung von queer haben. Durch die Auseinandersetzung mit heteronormativen Punkten im heidnischen Mainstream erkläre ich wahrscheinlich noch en passant genug queer mit.