Ich führe gerade so eine Diskussion mit Wurzelfrau über Inklusion und kulturelle Hegemonien, und da kam die Bitte auf: „Erzähl doch mal von Deiner Praxis und Deinen Gottheiten.“
Ich habe darauf geantwortet: „Ich habe da schon einiges geschrieben.“ Und, ich muß ergänzen: auch gepodcastet. Und das soll hier gesammelt sein – nicht als abschließende „eine Antwort auf alle Fragen“, sondern als Bestands- und Momentaufnahme.
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Meine spirituelle Praxis ist eine Dauerbaustelle. Sie ist bei weitem nicht so umfangreich, strukturiert und regelmäßig, wie ich das gerne hätte. Es gibt wenig Festgelegtes, für mich improvisiere ich sehr viel. Vieles baue ich in unscheinbaren Handlungen in den Alltag ein: Das beiläufige Trankopfer an die Ahn_innen, wenn mir gerade danach ist, ihnen ein Glas wasauchimmer hinzustellen; das zwischendrin mal eingebaute wortlose oder ausgesprochene Gebet (in 99,9% der Fälle nicht in vorher festgelegten Worten) an eine konkrete Gottheit oder, seltener, an das Kollektiv der Großen (den Ausdruck habe ich von eibensang geborgt); die spontane kurze Erdungsmeditation unter einem großen Baum, die gelegentliche schamanische Reise.
Und für mich ist der Witz: Mir kommt meine Praxis ausgesprochen unspezifisch vor, das Besondere daran ist für mich gerade der Mangel an Spezifik – das einzig Spezifische, das ich wahrnehme, ist meine Ausrichtung auf nordische Mythologie.