Dieser Artikel sollte ursprünglich ein Kommentar zu [einem Artikel von Anufa im Wurzelwerk](http://blog.wurzelwerk.at/?p=6410) werden.
Tenor von Anufas Artikel war, daß die Rubrik Weibercraft im WuWe brachliegt und sie sich fragt, ob einfach kein Interesse mehr besteht, aber gleichzeitig beobachtet, daß es Göttinnenkonferenzen etc. nach wie vor gibt.
Da er ziemlich lang wurde, poste ich ihn hier - das ist mein Senf zu besagtem Artikel aus meiner queerfeministischen/polytheistisch-animistischen Sichtweise:
Ich habe Ende 2012 mal [im altgedienten Lesbenarchiv Spinnboden in Berlin recherchiert](http://riesenheim.net/2012/12/ein-recherche-ueberdruss). Da stellte ich etwas fest: Die meisten Bücher im Bestand waren aus den 80ern. Wenige Anfang der 90er und später erschienen. Manche dieser Bücher blätterte ich durch und hatte den Eindruck: Die sind progressiver als vieles, was heute als "göttinnenspirituell" vermarktet wird.
Das bestätigte einen Eindruck, den [Distelfliege](http://distel.twoday.net) [hier](http://wurzelwerk.at/thema/weibercraft37.php) einmal wunderbar formuliert hat:
> Mein Eindruck ist es, dass die moderne Hexenszene und die naturspirituelle Szene und die Frauenspiri-Szene insofern rückständig sind (und vielleicht auch schon vor Jahren den Anschluss an aktuelle feministische Diskussionen verloren haben), dass kaum irgendwo erkennbar ist, dass sich eine Gruppe mit dieser Frage [nach Inklusion von trans*Personen, thursa] auseinandergesetzt hat. Es ist auch kaum zu verzeichnen, jedenfalls dort wo ich so mich umtue, dass in der Spiri-Frauen-Szene eine ähnliche Bereicherung durch vielfältigste Entwürfe und Politiken von Queer-Seite stattfand wie in der feministischen Ecke.
Ein Eindruck, den ich nach ein paar Jahren in Göttinnenspiri-Kreisen samt einem für mich welterschütternden Konflikt nur teilen konnte. Inzwischen habe ich mich zurückgezogen in ein nicht ganz mainstreamiges Asatrú, und ich habe wunderbare Rituale mit zwei kleinen queeren Ritualkreisen gefeiert.