Bevor ich den Versuch wage, zu erklären, was ich von meiner Spiritualität will, erläutere ich ein paar Dinge, die Leute gewöhnlich mit Religion in Verbindung bringen, die mich aber in diesem Kontext nicht motivieren:
Ethik
Wenn von Religion die Rede ist, habe ich den Eindruck, wird oft das Motiv von „traditionellen Werten“ hochgehalten. Religion erscheint als Sittengesetz, als Regelwerk für ein gutes Leben. Das ist eindeutig nicht mein Motiv für Religiosität: Leitlinien, wie ich mein Leben gestalten will, ethische Maximen und Werte finde ich auch ohne Spiritualität, auf einer rationalen Basis. Meine Spiritualität hat zwar einen Einfluß auf mein Denken über Ethik, aber dadurch motiviert ist sie nicht. Daß ich z.B. reinen Anthropozentrismus ablehne, hat auch etwas mit Animismus zu tun; die Überzeugung, daß die nicht-menschliche Natur einen Wert in sich darstellt, ist meines Erachtens jedoch auch „auf atheistisch“ denkbar. Ethik ist also schon einmal nicht unbedingt ein zentrales Motiv für mich.
Das Jenseits
Ein weiteres, gern genanntes Motiv ist ja auch die Frage nach dem Leben nach dem Tod.